Plattformen…

Nachdem ich auch im Sozialkundeunterricht über die Urheberrechtsreform gesprochen habe, entspann sich ein Gespräch darüber, ob denn Plattformökosysteme, wie Youtube überhaupt gut sind. Immerhin ist ja das Internet an sich eine Plattform. Ein Schüler, der sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hatte, war der Meinung, dass iTunes ja auch eine Plattform für Podcasts sei. Als ich ihm Podcastsconnect zeigte, war er erstaunt, dass dem nicht so ist. iTunes ist ein unentgeltliches Verzeichnis, das allgemein zugänglich ist, wie zum Beispiel auch fyyd. Spotify und Audible wiederum nicht und deswegen werden Podcasts, die ich produziere, dort nur landen, wenn es nicht meine Entscheidung ist.

Spotify bietet Podcasts in seiner Oberfläche an. Für diesen Zugang bezahlen Menschen in dem sie Werbung ertragen oder Geld bezahlen. Ich als Anbieter meiner Podcasts habe Kosten, die ich von Spotify nicht ersetzt bekomme, während meine Podcasts Spotify einen Mehrwert bieten, der die Plattform attraktiver macht. Das Argument, dass ich dadurch mehr Reichweite bekomme ist zweifelhaft, denn immerhin nehmen mich Menschen nur innerhalb von Spotify wahr und halten das im Zweifel für ein Spotify Produkt. Am Ende schaltet Spotify noch Werbung dazwischen.

Nachdem ausnahmlose alle Produktionen wahlweise Bildungsprodukte, oder aber mit der Bildung verbundene Produkte sind, ist eine Monetarisierung nicht vorgesehen und aus meiner Sicht schon die Idee, dass es kommerzielle Produkte sind, schwierig. Plattformen kommen deswegen und, weil ich die Freiheit des Netzes für ein wichtiges Gut halte, nicht in Frage.

Teaser und Marketing

Seit diesem Monat gibt es ja so kleine Audiogramme mit kurzen Teasern für die verschiedenen Podcasts, die ich auf den Twitteraccounts und dem Chaos Media Instagramaccount verteile. Das habe ich bei den professionelleren Podcastlabels gesehen, wollte wissen, wie das geht und finde es lustig. Ob das eine Wirkung auf die Verbreitung der Podcasts hat, keine Ahnung, am Ende ist das ja preaching to the choir of Abonnenten.

Soundso finde ich Marketing, das mehr ist als „tu Gutes und rede darüber“ sehr wahrscheinlich nicht funktioniert. Ich finde schon die Idee, dass ich mir angebliche exkulsive Hörergruppen sichere, in dem ich mich in bestimmte Plattformen (Spotify, Stitcher, Deezer…) begebe, etwas obskur. Weil dann sind ja die Plattformen meine Kunden… oder so. Und ich habe ja eh keine Kunden, sondern Hörerschaft. Die sollte sich bitte frei entscheiden können, diese Produkte zu hören. Ich möchte eigentlich nicht von Mittelsmännern abhängig sein. Dazu sind alle Produktionen von Chaos Media und die meisten meiner Auftritte eigentlich als Bildungsinhalte zu verstehen. Die dürfen gerne mit ein paar schmissigen Momenten aus dem Gespräch verbreitet werden, aber sonst braucht das nichts. Es hat sich bisher gezeigt, dass Konsistenz in der Veröffentlichung sehr dabei hilft, dass sich HörerInnenzahlen erhöhen. Und nuja, Teaser gibt es solange ich sie lustig finde… wie alles hier.